Mit großzügiger Unterstützung durch DMG MORI ist es der Hochschule Kempten gelungen, ein Digital Laboratory als Plattform zur Bündelung der Kompetenzen auf den Gebieten der Informatik und des Maschinenbaus aufzubauen. Zielsetzung der neu gegründeten Forschungseinrichtung – die am Freitag im Beisein des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, eröffnet wurde – ist die gemeinsame Entwicklung von innovativen Methoden, Lösungen und Softwareprogrammen für die digitale Transformation im Maschinenbau.
Digitale Technologien und Industrie 4.0 sind die Megatrends im Maschinenbau. Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine deutsche Leitbranche. Zum einen ist er für alle Branchen Technologielieferant in Sachen Digitalisierung, denn er stellt vernetzte Maschinen und Anlagen zur Verfügung. In diesem Zusammenhang müssen die deutschen Maschinenbauer eigene Software-Kompetenzen sowie digitale Geschäftsmodelle auf- und ausbauen. Zum anderen ist er selbst von der Digitalisierung und Vernetzung innerhalb eigener Arbeits- und Geschäftsprozesse betroffen. An diesen beiden Hauptsträngen setzen die Vorhaben des Digital Laboratorys der Hochschule Kempten an, das die Disziplinen Maschinenbau und Informatik mit der Industrie vernetzt.
In einer von außen recht unscheinbaren Lagerhalle auf dem Firmengelände Saurer Allma in Kempten entstand in den letzten Monaten ein hochmodernes Forschungslabor, das sich der kreativen und experimentellen Erprobung neuer Technologien, wie beispielweise künstliche Intelligenz, sowie der Organisation eines Dialogs zum Austausch und Transfer von Erfahrungen, Wissen und Erkenntnissen mit der Industrie und der interessierten Öffentlichkeit widmet.
Im neu gegründeten Digital Lab findet anwendungsnahe Forschung für eine erfolgreiche digitale Transformation im Maschinenbau statt. Wissenschaftler arbeiten gemeinsam mit Studierenden und Industriepartnern wie dem Innovationsführer DMG MORI in interdisziplinären Teams an spannenden Themen wie Künstliche Intelligence, Augmented Reality und Internet of Things (IoT)
erklärt Dr. Stefan Wind, einer der beiden wissenschaftlichen Leiter und Professor an der Fakultät Informatik.
Die dadurch erzielte Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist ein entscheidender Faktor für das Engagement von DMG MORI und seinem im Allgäu ansässigen Tochterunternehmen, der Deckel Maho Pfronten GmbH. DMG MORI übernahm den Innenausbau des Labors und stellt für die Forschungsaktivitäten eine neue 5-Achsfräsmaschine der modernsten Generation zur Verfügung. Durch eine Vollausstattung mit Sensoren lassen sich unbegrenzt Daten einer hochpräzisen Fertigung erzeugen.
„DMG MORI gilt im Bereich der durchgängigen Digitalisierung als Vorreiter im Maschinenbau. Bei der Realisierung von ganzheitlichen digitalen Produkten und Lösungen spielen Sensoren eine zentrale Rolle. Ansätze sog. Smart Sensors sind heute in vielen Anwendungen zu finden, eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist dabei zwingend notwendig. Eine Kooperation mit der Hochschule Kempten stellt für uns die ideale Ergänzung zur internen industriellen Entwicklung dar und stärkt gleichzeitig die regionale Verbundenheit“
so Alfred Geißler, Geschäftsführer der DECKEL MAHO Pfronten GmbH.
Dr.-Ing. Gerald Winz, ebenfalls wissenschaftlicher Leiter und Professor an der Fakultät Maschinenbau setzt auf die Zugkraft des Digital Labs:
„Die attraktiven Räumlichkeiten bieten eine nicht alltägliche Kombination aus Start-Up-Flair, modernster Werkzeugmaschine, Büro- und Projekträumen auf einem alten Werksgelände. Sie sollen die besten jungen Leute der Hochschule anziehen.“
Prof. Dr. Schmidt, Präsident der Hochschule Kempten, begrüßt das Digital Laboratory als eine wichtige Einrichtung der Hochschule Kempten und Leuchtturmprojekt in der Region:
“Es unterstreicht die enge Kooperation und intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule und ist damit ein Paradebeispiel für die Umsetzung der Hochschulmission ‚Kompetenz durch vernetzte Vielfalt‘.“
Die Anwesenheit des Bayerischen Wissenschaftsministers Bernd Sibler und weiterer Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft während der Eröffnungsfeier am 8. Februar unterstreicht die Bedeutung des Digital Labs und der angewandten Forschung innerhalb der Region.
„Mit dem Digital Laboratory macht die HAW Kempten einen weiteren Schritt, um junge Menschen noch unmittelbarer an die Technologien von morgen heranzuführen. Es ist eine echte Zukunftswerkstatt! Seit ihrer Gründung vor gut vierzig Jahren liegt das Erfolgsgeheimnis der Hochschule u.a. darin, dass sie stets den Blick in die Zukunft richtet, neue Technologien erforscht und entwickelt und dabei die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor Ort sucht. Davon profitieren die Studentinnen und Studenten, die regionalen Kooperationspartner und der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern“
so Minister Sibler.